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Wien (OTS) -
Noch immer sterben in Österreich jährlich rund 4.000 Menschen an einem Lungenkarzinom - bei rund 5.000 Neudiagnosen pro Jahr. Mit der OPAL-Studie untersucht das Karl Landsteiner Institut für Lungenforschung an der Klinik Floridsdorf erstmals die Auswirkungen eines ambulanten pulmonalen Rehabilitationsprogramms auf die Leistungsfähigkeit, Lebensqualität, das Immunsystem und das Ansprechen von Lungenkrebspatient:innen auf die Immuntherapie. Ziel ist es, eine Versorgungslücke zu schließen und wegweisende Daten für die klinische Praxis zu generieren, die die Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene in fortgeschrittenen Stadien entscheidend erweitern.

Lungenkrebs wird oft erst in einem metastasierten, also weit fortgeschrittenen Krankheitsstadium diagnostiziert. In dieser Situation ist die Immuntherapie, oft in Kombination mit einer Chemotherapie, der aktuelle Behandlungsstandard und kann zu einer langfristigen Tumorkontrolle führen. Trotzdem leiden Patient:innen unter einer hohen Symptomlast, eingeschränkter Leistungsfähigkeit und einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität. Diese Faktoren können den Therapieerfolg erheblich beeinflussen und zu einem vorzeitigen Abbruch der Behandlung führen. Das Karl Landsteiner Institut für Lungenforschung und pneumologische Onkologie startet mit der OPAL-Studie (Outpatient pulmonary rehabilitation in patients with advanced stage non-small cell lung cancer receiving immunotherapy) eine randomisierte, kontrollierte Studie, deren Hauptziel es ist, die Auswirkungen eines ambulanten pulmonalen Rehabilitationsprogramms auf die Leistungsfähigkeit und Behandlungsansprechen bei Patient:innen mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) zu untersuchen, die sich einer Immuntherapie unterziehen.

Forschungslücken zu Rehabilitation trotz hoher Relevanz
„Bisherige Erkenntnisse sowie retrospektive Studien deuten darauf hin, dass körperliche Aktivität und insbesondere ein strukturiertes Rehabilitationsprogramm einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität und den Krankheitsverlauf von Lungenkrebspatient:innen haben könnten. Neben einer gesteigerten Fitness scheinen körperliches Training und Bewegung auch das Immunsystem günstig zu beeinflussen und könnten somit die Wirkungsweise der Immuntherapie unterstützen“, so Dr. Oliver Illini, Lungenfacharzt und Studienleiter. „Das ambulante Setting bietet dabei den Vorteil, dass unsere Patient:innen möglichst wenig Zeit im Spital oder in stationären Rehabilitationseinrichtungen verbringen müssen.“ Trotz vielversprechender Ansätze fehlen bislang umfassende prospektive Daten zur Sicherheit und Effektivität der pulmonalen Rehabilitation bei fortgeschrittenem Lungenkrebs. Auch in der klinischen Praxis zeigt sich, dass Betroffene in Österreich bisweilen kaum zur Rehabilitation überwiesen werden. „Die OPAL-Studie soll auch Daten generieren, die künftig als Grundlage für die Entscheidung dienen könnten, ob eine ambulante Rehabilitation bei dieser Patient:innengruppe sinnvoll ist“, bekräftigt auch OA Dr. Maximilian Hochmair, Leiter der pneumo-onkologischen Ambulanz und Tagesklinik der Klinik Floridsdorf.

Studienaufbau
OPAL ist eine akademische, multizentrische, zweiarmige, randomisierte Studie. In einem Erhebungszeitraum von zwei Jahren werden 70 Patient:innen nach einem Randomisierungsprozess in zwei Behandlungsgruppen eingeteilt. Beide Gruppen erhalten die gemäß Leitlinien empfohlene Krebstherapie. Zusätzlich durchläuft eine Gruppe ein sechs Wochen dauerndes standardisiertes ambulante Rehabilitationsprogramm, das in einer von zwei Wiener Reha-Einrichtungen, der Klinik Pirawarth in Wien (Prim.a Karin Vonbank) oder der Therme Wien Med (Prim. Ralf Harun Zwick), durchgeführt wird. Die Studie wird auch mit einer Forschungsförderung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie unterstützt.

Großes Potenzial in Rehabilitationsmaßnahmen
„Sollte sich der positive Einfluss der Rehabilitation bestätigen, könnte dies nicht nur den teilnehmenden Patient:innen unmittelbar zugutekommen, sondern auch eine breitere Diskussion über den Stellenwert eines körperlichen Trainings in der Krebsbehandlung anstoßen. In Zukunft wird es entscheidend sein, mehr prospektive Studien zu diesem Thema durchzuführen, um fundierte Daten zu sammeln und die Integration von Rehabilitationsprogrammen in den Standardbehandlungsprozess zu fördern“, ist auch der Leiter des KLI für Lungenforschung und der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf, Arschang Valipour überzeugt. Ein positives Outcome könnte die öffentliche Wahrnehmung und Finanzierung von Rehabilitationsmaßnahmen für Krebspatient:innen erheblich verbessern und so die Versorgungslücke, die derzeit noch besteht, schließen.

Erfahren Sie mehr über die Studie:

Rückfragen & Kontakt
David Rosenthaler, BEd

Karl Landsteiner Institut für Lungenforschung und pneumologische Onkologie

Telefon: 01 27700 5634

E-Mail: david.rosenthaler@extern.gesundheitsverbund.at

Website: https://www.karl-landsteiner.at/institute-lungenforschung_pneumologische_onkologie.html

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https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20250122_OTS0014/neu...
Quelle: OTS0014 am 22.01.2025 09:00 Uhr


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